„Adios Real, Buon Giorno Milan“ - Ronaldos
Wechsel von Real Madrid zum AC Mailand ist nach übereinstimmenden
Medien-Berichten aus Spanien und Italien perfekt. Die beiden
Traditionsklubs haben sich am Donnerstag auf eine Ablösesumme geeinigt,
die nach unterschiedlichen Angaben zwischen sechs und 7,5 Millionen Euro
liegen soll. Real Madrid hatte zuletzt acht Millionen Euro für den
30-jährigen Torjäger gefordert.
„Ich werde ankommen, den Medizin-Check erledigen und dann mit meinem
neuen Klubchef zum Stadion gehen“, teilte Ronaldo Milans Vize-Präsident
Adriano Galliani am Donnerstag per SMS mit. Real bemüht sich derweil um
die Verpflichtung des portugiesischen Stürmerstars Cristiano Ronaldo von
Manchester United und ist überraschend auch an Zweitliga-Stürmer Klemen
Lavric vom MSV Duisburg interessiert. Für Wunschstürmer Ronaldo II
sollen „die Königlichen“ nach Informationen des Sportblattes „As“ bereit
sein, tief in die Tasche zu greifen. Demnach bieten die Madrilenen 50
Millionen Euro für den Angreifer - es wäre einer der teuersten Transfers
der Fußball-Geschichte.
Ronaldo will nur zu Milan
Das Interesse an Lavric, der zunächst für Reals Zweitliga-Team
vorgesehen ist, bestätigte MSV-Chef Walter Hellmich: „Es gibt diese
Anfrage.“ Alles sei möglich, wenn die Offerte stimme. Lavric („Ist das
ein Spaß?“) reagierte ungläubig, aber interessiert.
In Sachen Ronaldo I hatten am späten Mittwochabend Milan-Vize Galliani
und Real-Manager Franco Baldini einen Durchbruch bei den seit Tagen
laufenden Verhandlungen erzielt. „Ronaldo hat gesagt, dass er nur zu uns
wolle und er hat die Freigabe von Real erhalten. Von daher gibt es keine
Probleme“, erklärte Galliani in Mailand. Auch Reals Sportdirektor
Predrag Mijatovic und Clubchef Ramon Calderon hätten am Mittwoch „grünes
Licht“ gegeben, berichtete die „Gazzetta dello Sport“. Baldini: „Wir
erwarten von Milan das schriftliche Angebot. Sobald es kommt, kann
Ronaldo nach Mailand fahren.“
Real pokerte um die Ablösesumme
Während der Brasilianer in Mailand bereits als Neuzugang bejubelt wurde,
pokerte Mijatovic bis zuletzt um den Preis für den in Madrid nicht mehr
zur ersten Garnitur zählenden Stürmer. „Ronaldo hat einen Vertrag bis
2008 bei uns. Wir wollen ihn unter gar keinen Umständen kostenlos ziehen
lassen“, sagte der Sportdirektor dem italienischen TV-Sender Sky. Milan
bot sechs, Madrid forderte acht Millionen: Am Ende einigte man sich
irgendwo dazwischen. Nun muss Ronaldo noch den Medizincheck bestehen. „Ich
kann schon am Montag zur Unterzeichnung in Madrid sein“, betonte
Galliani. Die Wechselfrist endet erst am Mittwochabend: Bis dahin müssen
die Verträge unterzeichnet sein.
Von 1997 bis 2002 war Ronaldo das Aushängeschild des Lokalrivalen Inter
Mailand gewesen. Und dass „Il Fenomeno“ schon bald ausgerechnet für
Milan stürmen wird, nimmt man bei Inter mit gemischten Gefühlen auf: „Begeistert
sind wir natürlich nicht“, gab Präsident Massimo Moratti bereits zu. Der
ganz große Erfolg war Ronaldo mit Inter in Italien indes immer verwehrt
geblieben. Mit Real holte Ronaldo dagegen 2002 den Weltpokal und 2003
die spanische Meisterschaft.